Warum DIY?
Vorneweg: DIY steht für Do it yourself – also Dinge selbst gestalten, bauen, entwickeln.
Früher war es oft der Mangel an Geld oder der Wunsch nach außergewöhnlicher Qualität, der Menschen zum Selbermachen bewegte. Heute sind es vor allem Selbstverwirklichung, Nachhaltigkeit und die Freude am kreativen Arbeiten, die DIY ausmachen. DIY findet sich nicht nur im Handwerk, sondern auch in Musik, Kultur, Startups, Stadtentwicklung und sozialen Projekten wieder. Uns treibt genau dieser Gedanke an: Menschen dazu zu ermutigen, selbst aktiv zu werden, Wissen zu teilen und gemeinsam etwas zu gestalten.
Langfristig verfolgen wir das Ziel, in Solingen-Wald einen Kreativ-Campus aufzubauen. Dort sollen DIY-Initiativen, Projekte, Vereine und Einzelpersonen zusammenkommen, die sich mit Nachhaltigkeit, Engagement, Selbstorganisation, Stadtentwicklung, urbaner Ökonomie, kultureller Mitgestaltung und Kreativwirtschaft beschäftigen.
True Story
Eine kleine Gruppe macht sich auf den Weg, mit DIY die Welt zu verändern. Begonnen hat alles mit dem Kulturverein Waldmeister – und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht.
Zwischen großen Fragen über Lieferketten und kleinen Alltagslösungen während Corona haben wir uns gefragt:
Was brauchen wir eigentlich wirklich? Was können wir alles selbst machen? Oder besser: Was können wir NICHT selber machen? Wie weit trägt semiprofessioneller Dilettantismus und wo brauchen wir die Hilfe von Profis? Was lässt sich aus Verpackungsmaterialien, Kellerfunden und ungeliebten Geschenken erschaffen? Und vor allem: Was braucht Solingen, um genau solche Fragen mit noch viel mehr Menschen diskutieren zu können?
Die ersten Arbeiten entstanden eher zufällig, dann – durch die Corona-Zeit – immer regelmäßiger. Wir hatten Zeit, Ideen und den Mut, einfach anzufangen. Und ja, die ersten Versuche waren oft … naja, ausbaufähig. Aber DIY ist ein Prozess. Und, so kitschig es klingt: Wer anfängt, hat schon halb gewonnen.
Die Ausstellung: Trial & Error
In der Zeit sind so viele handwerkliche, künstlerische und kreative Arbeiten entstanden, dass es höchste Zeit wurde, diese öffentlich zu zeigen und zur Diskussion zu stellen.
Mit Trial & Error haben wir im Frühjahr 2021 unsere aller erste Ausstellung realisiert – mitten in der Corona-Zeit in den Räumen des Waldmeisters.
Und Trial & Error war mehr als eine Ausstellung – es war für uns der erste sichtbare Schritt auf dem Weg zu unserem heutigen Institut. Viele Themen, Produkte und Herangehensweisen, die wir damals ausprobiert haben, begleiten uns bis heute. Vom selbstgebauten Ausstellungsraum über Workshops bis zur offenen Werkbank als Herzstück – alles drehte sich um das Selbermachen.
Vom Popup-Café zum DIY-Institut
Einen ersten Schritt in diese Richtung haben wir im Sommer 2021 gemacht – mitten in der Corona-Zeit. In den Grünen Waggons der Fuhrgemeinschaft an der Korkenziehertrasse haben wir das Popup-DIY-Café „Die Grünen Waggons“ gestartet. Für zwei Jahre entstand dort ein lebendiger, offener Ort mit Café, Konzerten, und DIY-Aktionen. Es war ein Experiment, das uns und vielen Besucher:innen gezeigt hat, wie sehr ein solcher Ort gebraucht wird.
Ende 2022 mussten wir das Projekt aufgrund eines Wasserschadens beenden – doch der DIY-Spirit blieb.
Trotz der Herausforderungen dieser Zeit konnten wir viele der Elemente ausprobieren, die wir auch langfristig in unser „richtiges“ Institut integrieren wollen: handwerkliches Arbeiten, kulturellen Austausch, kreative Selbstorganisation und gelebte Nachhaltigkeit.
Von der Idee zum Raum – unsere offene Werkstatt in Katternberg
Was mit einer Ausstellung und einem Popup-Café begann, ist heute in Solingen-Katternberg zu einem festen Ort geworden: unsere offene Werkstatt. Hier setzen wir viele der Ideen und Erfahrungen aus den Grünen Waggons und Trial & Error dauerhaft um – mit mehr Raum, mehr Werkzeug und noch mehr Möglichkeiten. In der Werkstatt treffen sich Menschen, die gemeinsam bauen, nähen, tüfteln, drucken, gestalten und lernen wollen. Ob DIY-Neuling oder erfahrene Bastler:in – hier zählt die Lust am Selbermachen. Unsere offene Werkstatt ist kein fertiges Konzept, sondern ein wachsender Raum – genau wie der DIY-Gedanke selbst.