Ein Kreativcampus für Solingen – Urbane Zukunft selbst gestalten

Idee & Motivation

Solingen ist nur auf dem Papier eine Großstadt.

Im täglichen Leben ist die historische Unterteilung in sechs Kleinstädte weiterhin Realität. Urbanität mit „Stadtkultur“ und seinen Begleiterscheinungen in Bildung, Kunst, Kultur, Politik, Vernetzung, Interkulturalität usw., ist nur selten und an wenigen Orten erlebbar.

Solingen hat keine Uni.

Das bedeutet, dass junge Menschen mit interessanten Ideen und alternativen Lebensentwürfen Solingen oftmals den Rücken kehren. Und somit verlieren wir die „Macher“, die Ideen-Geber, schlichtweg die Gestalter einer lebendigen, pulsierenden, aufregenden und somit attraktiven Stadt.

Bestehende DIY- Initiativen sind über ganz Solingen verstreut.

Sie sind in ihrem jeweiligen Stadtteil dezentral als “Einzelkämpfer” unterwegs. So entsteht auch in der Bevölkerung der Eindruck, dass es in Solingen im Vergleich zu anderen Städten keinen echten Raum für Gemeinschaftlichkeit, Eigeninitiative, bürgerschaftliches Engagement und DIY- Kreativität gibt.

» Das wollen wir ändern! «


Ziele

Nach innen: Vernetzung und Kollaboration

Initiativen, Projekte, Agenturen und Einzelpersonen zusammenbringen, die sich im weitesten Sinne mit neuen Programmen und Ideen zu Nachhaltigkeit, bürgerschaftlichem Engagement, Selbstorganisation, Stadtentwicklung, urbaner Ökonomie und Ökologie, politischer und kultureller Mitgestaltung und Kreativwirtschaft beschäftigen.

Nach außen: Sichtbar und zugänglich

Für Besucher ein inspirierendes Gesamterlebnis entstehen zu lassen, ein „urbanes Quartier“ als zentrale Anlaufstelle für Anwohner, Solinger aber auch Gäste von außerhalb.


Alleinstellungsmerkmal

Do it yourself.

Früher waren oft fehlendes Geld oder das Streben nach Qualität der Grund für DIY. Heute ist es eher der Wunsch nach Selbstverwirklichung und Kreativität, der DIY-Fans dazu bringt, Dinge selbst in die Hand zu nehmen.

Diesen DIY-Ansatz findet man nicht nur im Handwerk, in Musik oder Kultur, sondern auch in der Wirtschaft (Startups) und bei sozialen Projekten (NGOs). DIY ist Gegenbewegung zur Globalisierung und steht für eine Rückbesinnung auf Handwerk und Eigeninitiative.

» Für uns ist DIY der Inbegriff von Nachhaltigkeit, Kreativität und Individualität. «


Projekte

Auch wenn es eine thematische Offenheit gibt, so sind DIY und Eigeninitiative gemeinsame Leitlinie aller einzelnen Projekte.

Der DIY-Space

Der DIY-Space ist eine öffentlich zugängliche Werkstatt, die Mitgliedern Zugang zu Maschinen, Werkzeugen und Software sowie einer kreativen Community ermöglicht.

Der Upcycling-Supermarkt

Wir wollen einen Shop-Bereich, in dem jedes Produkt aus nachhaltiger und sozial verträglicher Produktion stammt. Das können entweder Ergebnisse aus dem DIY- Space sein oder Kooperationen mit anderen ähnlich gelagerten Projekten.

Das Kultur-Labor

Wir wollen auch Kulturschaffenden in Eigeninitiative einen Raum geben. Hierbei verstehen wir uns ausdrücklich als Ergänzung und Kooperationspartner von bestehenden Projekten wie den Vereinen Waldmeister und Cow Club – nicht als Konkurrenz. Erstes Projekt ist ein Flippermuseum.

Das faire Café

Wir starten mit einem kleines gastronomischen Angebot. Um flexibel zu sein und trotzdem die Hygiene- Bestimmungen einzuhalten, soll zunächst ein Café als Food Truck mit Biertischgarnituren umgesetzt werden, die im Sommer draußen und im Winter drinnen stehen können.


Location

Wir wollen mit dem Verein Institut für DIY-Kultur Räumlichkeiten oder Freiflächen in Solingen mieten oder kaufen.

Elementare Grundbedingung für unser Konzept ist eine Location, an der die verschiedenen Gruppen, Projekte, Vereine, Firmen oder Einzelpersonen zusammengeführt werden können. Daraus ergeben sich entsprechende Anforderungen an Gebäudeformen, Nutzfläche und Außenbereiche:

Wir brauchen:

  • Kleinere abschließbare Räume – Große Hallen
  • Außenfläche
  • Zugang zur Korkenziehertrasse

Zielgruppen

Mitglieder

Ziel unseres Konzeptes ist es einen Ort des Austauschs zu schaffen. Um eine inspirierende Grundstimmung zu erzeugen, haben wir kreative Macher, die vor Ort ihr Büro oder ihre Werkstatt haben und mit ihrer Expertise sowohl zu Eigeninitiative inspirieren können, als auch ihr Wissen weitergeben wollen. Sie entwickeln eigene Projekte und betreuen die offenen Werkstätten.

Besucher

Wir wollen es schaffen, dass über Veranstaltungen, Gastronomie oder auch offene Werkstätten ein niederschwelliger Zugang für Besucher möglich ist. Man soll die Akteure vor Ort beschnuppern können. Regelmäßige offene Koordinierungstreffen aller beteiligten Gruppen, Firmen oder Personen sollen, neben der internen Absprache von Alltag und Aktionen, für „Ansprechbarkeit“ und Transparenz sorgen.


Kooperationen

Neben den eigenen Angeboten wollen wir Netzwerke schaffen, die möglichst viele weitere “passende” Akteure einbinden.

Die Gemeinschaftsflächen und Räume sollen von Nachbarschafts-, Quartiers- und Ehrenamtsinitiativen genutzt werden.
Theatergruppen sollen die Veranstaltungsbereiche für ihre Proben nutzen, die Kulissen und Kostüme in den offenen Werkstätten herstellen können.

Wir wollen Räume ohne wirtschaftlichen Druck als freie, offene Möglichkeitsräume zur Verfügung stellen.


Geplante Zeitschiene

Die Ideen, die in dieses Konzept eingeflossen sind wurden inspiriert von Projekten, die bereits in anderen Städten erfolgreich praktiziert werden, bis hin zu Utopien, die auf ihre Realisierbarkeit überprüft werden müssen. Darum lässt dieses Konzept auch bewusst an einigen Stellen noch Raum für Nachjustierung während eines laufenden Betriebes.
Bei Unternehmensgründungen spricht man heutzutage vom „Minimum Viable Product“, also der frühzeitigen Platzierung eines „Produktes“ am „Markt“ das sich erst einmal nur durch die notwendigsten Grundeigenschaften auszeichnet. Dafür gehen wir aktuell von einer Experimentierphase von ca. 2 Jahren aus. Erst danach können wir mit den gewonnenen Erkenntnissen ein endgültiges Konzept für den weiteren Betrieb erstellen.

© Institut für DIY-Kultur e.V.